Ein Schiff fährt bei Sonnenuntergang über das Meer

10/2024 - Das Unbewusste bewusst machen

Das Leben ist bunt, schön, voll, reichhaltig, schmerzhaft, intensiv, tränenreich, lustig, verletzend, lustvoll, verwirrend, aufwühlend, spaßig, leidenschaftlich - das Leben ist genau jetzt, und es ist jeden Tag anders. Es ist mehrmals am Tag anders.

Ich habe in den letzten Monaten einen ganz anderen Zugang zu mir und meinen Gefühlen und meinem Fühlen bekommen. Wieder bekommen. Ich wusste nicht, dass dieser Zugang weg war, und jetzt ist er wieder da, und es ist wundervoll. Ich mache das Unbewusste bewusst (let's be real: einen kleinen Teil) und ich verstehe, was Carl Jung damit gemeint hat. Es ist lebensverändernd. Es ist anstrengend, und immer wieder anders, und neu. Es ist intensiv, und aufregend, und beängstigend und heilsam.

Ich habe verstanden und erlebt, was Selbstliebe ist, und ich habe darüber eine neue Ruhe und Entspannung und Leichtigkeit und Freiheit und Großzügigkeit gefunden. Dann schaue mich ich in meinem Alltag um, ich schaue mich in der Welt um, und ich sehe plötzlich so viele Menschen, denen dieser Zugang noch verborgen ist. Es scheint so offensichtlich. Und dann schaue ich in mich und sehe, was dieser Zugang mir plötzlich ermöglicht, welche kleinen und großen Gedanken ich plötzlich habe, oder nicht mehr habe, welche Entscheidungen mir leichter fallen, wie ich mich anders verhalten kann, mir und meinen Mitmenschen gegenüber. Und vorher konnte ich nicht andes, auch wenn ich wollte - ich habe verstanden, was Carl Jung meinte.

Ich glaube mittlerweile, dass das der Hebel ist, mit dem wir auf eine gute Zukunft zusteuern können, mit einem aushaltbaren Klima, weniger gewaltätigen Konflikten, mehr Liebe innerhalb und zwischen Menschen. Solange wir unsere inneren Wunden lecken, können wir nicht frei entscheiden, großzügig sein, über unseren Schatten springen - wir sind immer in einer Zwangslge, und wir wissen es nicht. Kooperation benötigt nicht nur Transaktion, sie benötigt Selbstliebe, und Selbstverständnis. Sie benötigt Verletzlichkeit und sich selbst aushalten und zeigen zu können.

Prägende Inhalte

Systeme und Strukturen sind eine feine Sache. Sie existieren überall um uns herum, ob natürlichen Ursprungs wie Evolution oder Organismen oder künstlichen Ursrungs wie eine Bibliothek oder die Ordnung in meiner Besteckschublade. Sie zu entdecken, zu verstehen, zu entwickeln und anzuwenden bringt Ordnung in einen kleinen Teil der Welt und hilft uns dabei, uns besser zu verstehen und zurechtzufinden.

Die folgenden Methoden, Bücher und Autor*innen haben mich jeweils auf eine bestimmte Weise beeindruckt, sie greifen sehr viel ineinander und beeinflussen gemeinsam mein Handeln:

Invictus

Out of the night that covers me,
Black as the pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.

In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud.
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody, but unbowed.

Beyond this place of wrath and tears
Looms but the horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds and shall find me unafraid.

It matters not how strait the gate,
How charged with punishments the scroll,
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.

William Ernest Henley

Unterstützenswerte Initiativen

Jena, Blick vom Dietrichstein